KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN

SCHON DABEI?

RP, 09.06.2025, Kamp-Lintfort

Groß und klein hatten Spaß im Skatepark beium Schirrhof-Festival in Kamp-Lintfort. Foto: Norbert Prümen

Skateboardfahren als Medizin für den Kopf

Festival in Kamp-Lintfort

Kamp-Lintfort · Bei der vierten Ausgabe des Schirrhof-Festes feierte der Grenzlandcup Premiere in Kamp-Lintfort. Außer Konkurrenz drehte im neuen Skatepark die Olympionikin Candy Jacobs ihre Runden. Ihr Urteil.

Von Peter Gottschlich

Am Samstagnachmittag, 7. Juni, stand Candy Jacobs auf dem Skateboard, um im Skatepark am Schirrhof ihre Runden zu drehen. Sie sprang mit dem Brett, zeigte, warum sie einst zu den besten Skateboardfahrerinnen der Welt gehörte und bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio dabei war, wenn sie auch nicht ins Geschehen eingreifen durfte (siehe unten). „Der Skatepark ist sehr gut angelegt“, stellte die Niederländerin, die in Venlo, Provinz Limburg, lebt und akzentfrei Deutsch spricht.

Der Auftritt der Skaterin war ein Höhepunkt des Skate-Turniers, das beim vierten Schirrhof-Festival Premiere feierte. Knapp einen Kilometer südlich des großen Förderturms gelegen, machte im Skatepark erstmals der Grenzlandcup Station. 35 Skater meldeten sich an, um sich mit ihren Auftritten Punkte zu holen. „Der Grenzlandcup wird vom niederländischen Verein Street Culture Venlo organisiert“, berichtete Tobias Brambosch von der Skateboard-Gemeinschaft Kamp-Lintfort.


INFO
Die Sieger beim Skate-Contest
Platzierungen Männer: 1. Tim Staudt, 2. Jasmen Zenkov, 3. Marvin Asidu.
Frauen: 1. Frieda Müller, 2. Emma Müller, 3. Jay Hubl.
Kindersession: 1. Juru Brass, 2. Anton Jansen, 3. Bosse Brandenstein.


„Er legt außerdem Stationen in Kevelaer, Mönchengladbach und Roermond ein, wo er schon im letzten Jahr ausgetragen wurde. Am 11. Oktober ist Finale in Roermond. Der Grenzlandcup wird durch die Euregio finanziell gefördert. Dass wir diesen Cup gleich beim ersten Aufschlag nach Kamp-Lintfort holen konnten, ist phänomenal“, sagte er.

Beim Skate-Contest traten Jugendliche ab 13 Jahre und Erwachsene an, um sich in einer Konkurrenz für weibliche und einer für männliche Teilnehmer zu messen, am Samstag, 7. Juni, mehrfach durch kurze Regenschauer unterbrochen. Sie kamen vom gesamten Niederrhein und aus der niederländischen Provinz Limburg. Ferner gab es eine kleine Kids-Session für Kinder unter 13 Jahren. Antreten durften nur Skater, die nicht professionell unterwegs sind, anders als Candy Jacobs. Sie lebt vom Skateboardfahren, auch weil sie einen Sponsor wie den Sportartikelhersteller Nike im Rücken hat.

„Seit 22 Jahren fahre ich Skateboard“, erzählte die 34 Jahre alte Venloerin am Rande des Skateparks, der im August 2023 eröffnet worden war. „Als ich begann, war es ein reiner Männersport. Ich war einer der ersten weiblichen Fahrer.“ Obwohl sie sich für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte, konnte sie nicht starten. „Ich wurde kurz vor dem Start positiv auf Covid getestet“, blickte sie zurück. „Dann war ich zehn Tag lang auf meinem Zimmer, ohne etwas vom Virus zu merken. Die Wettkämpfe waren vorüber und ich belegte den letzten Platz, weil ich nicht antreten durfte.“

Bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr konnte sie nicht mehr dabei sein. „Die Knie sind kaputt, wie alle Gelenke“, erzählte sie. „Die Belastung ist hoch. Man ist immer auf Beton unterwegs. Für die Gesundheit ist Skateboardfahren schlecht, für meinen Kopf ist es gut, wie Medizin. Ich lebe, wenn ich fahre.“

Unter dem Titel „Kali-Up! Skate an create“ war der Grenzlandcup von einem Programm eingerahmt, das ganz unterschiedliche Formate miteinander verband. So sorgte DJ „O.G. PAV“ auf der Bühne am Skatepark für Musik. Er ist in Skaterkreisen eine bekannte Größe. In der Remise am Schirrhof war eine weitere Bühne zu finden, auf der unter anderem der Schlagzeuger Eric Schäfer, der Trompeter John-Dennis Renken oder der Rapper Nick Hämmerling auftraten.

Während der erste Tag des Schirrhof-Festivals dem Skate-Contest gehörte, stand der zweite Tag unter dem Zeichen „Street Culture“. Profisprayer aus der niederrheinischen Graffiti-Szene reisten an, um Holzwände im Skatepark kunstvoll zu besprühen, was ein Höhepunkt des Sonntags war.

Es gab außerdem einen Kindertrödelmarkt und auf der Bühne in der Remise spielten lokale Musikinitiativen, der Beatboxer Carlos Howard und weitere Musiker. „Wir sind mit der Resonanz zufrieden“, sagten Susanne Rous und Rüdiger Eichholtz, die als Leiter des städtischen Kulturbüros und Vorsitzender der Kulturinitiative Niederrhein das vierte Schirrhof-Festival federführend organisiert hatten. Im Jahr 2026 wollen sie wieder ein Festival organisieren.

(got me)





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