KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN

SCHON DABEI?

NRZ, 17.01.2025, Wesel

Die Kooperationsvereinbarungen, um den Wasserturm als „Dritten Ort“ weiter mit Leben zu füllen, wurden jetzt unterschrieben. Darüber freuen sich (v.l.n.r.): Rüdiger Eichholtz (Kulturprojekte Niederrhein), Corinna Endlich (LVR-Niederrheinmuseum), Uwe van de Sand (Stadtwerke und „Kunst im Turm“), Silke Westerhoff (AVG), Rainer Benien (Stadt Wesel), Heike Böken-Heinemann und Benita Banach (beide KDR). © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser/em>

Wasserturm Wesel: 450.000 Euro-Förderung in Aussicht

Dritter Ort

Wesel. Wesels Wasserturm entwickelt sich zum kreativen Begegnungsort für die Stadtgesellschaft. „Kunst im Turm“ will ihn als „Dritten Ort“ etablieren.

Von Melanie Grieving

Den historischen Wasserturm in Wesel zu einer offenen Kultur- und Begegnungsstätte auszubauen, ist das Ziel des Vereins „Kunst im Turm“. 450.000 Euro könnten den Weg dorthin rapide beschleunigen und sie sind in greifbarer Nähe: Denn ab Ende März geht es um die Frage, ob der Wasserturm weiter als „Dritter Ort“ gefördert wird. Wichtige Voraussetzung dafür sind – neben einem positiven Ratsbeschluss – Kooperationsvereinbarungen mit anderen Vereinen und Bildungseinrichtungen. Diese wurden jetzt bei einem gemütlichen Get-together in kleinem Rahmen unterschrieben.


„Dritter Ort“: Das ist der Stand
Seit fast einem Jahr wird der Turm schon als sogenannter „Dritter Ort“ vom NRW-Kulturministerium gefördert, für diese sogenannte „Konzeptionsphase“ gab es bereits 50.000 Euro. Bis zum 31. März muss der Verein „Kunst im Turm“ nun das fertige Konzept einreichen, um in die dreijährige „Umsetzungsphase“ zu kommen. Für diese würde es dann noch einmal 450.000 Euro geben.


Café, AGs, Projekte und Unterricht im Wasserturm

Gemeinsam blicken der Verein „Kunst im Turm“ und seine Kooperationspartner in eine farbenfrohe Zukunft. So ist etwa mit Kooperationspartner Spix geplant, einen Café-Betrieb im Turm einzurichten, das Andreas-Vesalius-Gymnasium würde Räume im Wasserturm gerne für die AG-Arbeit, aber auch für Unterricht nutzen, plant außerdem Projekttage in dem technischen Denkmal. Auch die Konrad-Duden-Realschule ist an Bord, die dortigen Schüler sind bereits mit dem Wasserturm vertraut, haben ihn beispielsweise bei der Kulturnacht 2024 illuminiert, was zu Besucherzahlen im vierstelligen Bereich geführt hat. Kunst- und Kultur-Workshops könnten sich hier anschließen, genauso wie Design-Thinking-Projekte.

Als Kooperationspartner mit überregionaler Strahlkraft konnten die Aktiven von „Kunst im Turm“ das LVR-Niederrheinmuseum gewinnen. Museumsleiterin Corinna Endlich verriet, dass sie eigentlich – gemeinsam mit der Kulturbeauftragten der Stadt – vorhatte, die Zitadelle als „Dritten Ort“ auszubauen, aber angesichts der Wasserturm-Bewerbung davon Abstand genommen habe, denn: „Das ist der geilere Ort hier.“ Nun sind gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen angedacht, bei denen es weniger um die klassische Museumsarbeit gehen soll, sondern darum, Begegnungsräume für den Austausch zu schaffen. Außerdem sehe man einander „als gute Sparringspartner.“

Ähnlich voneinander profitieren könnten der Wasserturm und der Verein „Kulturprojekte Niederrhein“ unter der Führung von Rüdiger Eichholtz, der schon Erfahrungen vom Schirrhof in Kamp-Lintfort („Dritter Ort“ der 1. Generation) mitbringt. Gemeinsame Veranstaltungen und Festivals stehen da auf der gemeinsamen Agenda, Austauschprogramme für Kunst- und Kulturschaffende, interaktive Kunst- und Kulturprojekte oder Bildungs- und Begegnungsformate, um nur einige zu nennen.

Verein setzte bei Konzeption auf Bürgerbeteilung

Ein „Dritter Ort“ ist aber nicht nur eine bespielte Kulturstätte, sondern lebt auch davon, von Bürgerinnen und Bürgern gestaltet zu werden. Das ist schon im vergangenen Jahr passiert und auch für dieses Jahr gibt es Pläne. So will zum Beispiel ab Montag eine Theatergruppe im Wasserturm proben. Außerdem habe sich schon ein Weseler gemeldet, um ab dem Frühjahr im Außenbereich Thai-Chi anzubieten, verriet Uwe van de Sand, der 1. Vorsitzende von „Kunst im Turm“.

Bei der Entwicklung des „Dritten Ortes“ hat der Verein vor allem auf Beteiligung gesetzt, Bürgerinnen und Bürger aktiv nach ihren Bedürfnissen gefragt und den Austausch gesucht. Dafür gab es unter anderem Lob vom Beigeordneten und Kulturdezernenten Rainer Benien, der das jetzige Treffen mit motivierenden Worten eröffnet hatte: „Sie haben ein Haus der offenen Tür geschaffen.“





KONTAKT
Kulturprojekte Niederrhein
Rüdiger Eichholtz
Ackerstraße 175
D-47447 Moers
+49 177 203 52 77
info@kulturprojekte-niederrhein.de

 


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