KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN

SCHON DABEI?

RP, 05.03.2024, Duisburg

Am Abend gab es ein bewegendes Gespräch mit (von links) Rüdiger Eichholtz, Idit Seltenreich, Yariv Sultan und Petra Berndorf. Foto: Olaf Reifegerste

Ein Abend für Frieden, Freiheit und Freundschaft

Synagoge in Duisburg

Duisburg · „Shalom Chaveruth“ – so lautete das Motto eines bewegenden Abends der Solidarität für Frieden, Freiheit und Freundschaft in der Duisburger Synagoge. Dabei wurden auch Spenden für das „Academic College of Tel Aviv-Yaffo“ gesammelt.

Von Olaf Reifegerste

Unter der Leitung des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung im November vergangenen Jahres das Hilfsprojekt „Schalom Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel" auf den Weg gebracht. „Shalom Chaveruth“ ist hebräisch und steht für "Frieden und Freundschaft“.

Anlass für das Landesprojekt war der terroristische Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Ziel der NRW-Initiative ist es, dass israelische Kommunen nahe des Gazastreifens Partnergemeinden in Nordrhein-Westfalen erhalten sollen, um zielgerichteter den Wiederaufbau vor Ort zu unterstützen. Gefördert werden seitdem kommunale als auch zivilgesellschaftliche Projekte.

Auf den Zug der Solidarität aufgesprungen ist seinerzeit auch der Verein Kulturprojekte Niederrhein, der seit 2017 besteht und sich vor allem die Förderung regionaler Vernetzung am Niederrhein zur Aufgabe gesetzt hat, aber sich auch für Kooperationen innerhalb der europäischen Städtepartnerschaften einschließlich Israels einsetzt. Der Gedanke nach Solidarität mit israelischen Studierenden führte den Verein zum „Academic College of Tel Aviv-Yaffo“.

„Die Zusammenarbeit mit dem ‚Academic College‘ ist entstanden“, sagte Vereinsvorstandmitglied Rüdiger Eichholtz, „weil 30 Studierende des College vom Pogrom unmittelbar betroffen sind. Dazu zählen Obdachlosigkeit und Traumatisierungen der Studierenden teils infolge ermordeter oder in Geiselhaft genommener Familienangehöriger. Schon bei anderen Kriegen und Krisen in der Welt zuvor haben wir uns zu Wort gemeldet und zum Beispiel Benefizveranstaltungen organisiert.“

Eine solche Veranstaltung des Spendensammelns fand jetzt am Montag in der Duisburger Synagoge der Jüdischen Gemeinde statt. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter aus der Kommunalpolitik, darunter die Bürgermeister von Moers, Rheinberg und Neukirchen-Vluyn, der Landes- und Bundespolitik. An künstlerischen Beiträgen gab es einzigartige überwiegend armenische Musik und eine Lesung von Dichterinnen-Texten, darunter Else Lasker-Schüler, der Schauspielerin Dagmar Geppert.

Schirmfrau der Veranstaltung war die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die in ihrer Rede einerseits zur Solidarität mit den Opfern des 7. Oktobers und den noch in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln aufrief, andererseits aber auch um Anteilnahme der inzwischen über 30.000 Toten aus der Zivilbevölkerung in Gaza bat.

Zuvor hatte bereits Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link die Solidarität für alle Menschen, die unter Gewalt und Hass leiden, eingefordert und die israelfeindlichen Demonstrationen auf das Schärfste verurteilt. Duisburg plane im Übrigen eine Solidaritätspartnerschaft mit Ashdod, einer südlich von Tel Aviv am Mittelmeer gelegenen israelischen Stadt, rund 25 Kilometer vom Gazastreifen entfernt (die RP berichtete).

Ein bewegender Höhepunkt des Abends war das Gespräch, das Petra Berndorf und Rüdiger Eichholtz vom Kulturprojekte-Verein mit Yariv Sultan, dem Vizepräsidenten des „Academic College“, und der dortigen Projektmanagerin, Idit Seltenreich, führten. Das College sei eine ganz besondere Hochschule, weil an ihr jüdische und arabische, säkulare und religiöse Israelis gemeinsam studierten, betonten die beiden Gäste. Insofern sei das College eine Art Mikrokosmos der israelischen Gesellschaft. Für das College kamen an diesem Abend laut Eichholtz 1450 Euro an Spenden zusammen.



 

 

KONTAKT
Kulturprojekte Niederrhein
Rüdiger Eichholtz
Ackerstraße 175
D-47447 Moers
+49 177 203 52 77
info@kulturprojekte-niederrhein.de

 


Wir handeln verantwortlich:

  • Der Betrieb unserer Website ist – durch Ökostrom – zu 100% CO2-frei.
  • Unsere Druckerzeugnisse sind außschließlich klimaneutral produziert!
  • Zudem garantiert der Serverstandort Deutschland einen bestmöglichen Datenschutz.

wir drucken klimaneutral
oekostrom logo
serverstandort deutschland logo