KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN

SCHON DABEI?

RP, 22.08.2024, Kamp-Lintfort

Das Höfefestival startete am Mittwochabend in Kamp-Lintfort. Foto: Norbert Prümen

Auftakt nach Maß fürs Höfefestival

Jazz in Kamp-Lintfort

Kamp-Lintfort · Ein Trio hat das Niederrhein-weite Höfefestival auf dem Schirrhof in Kamp-Lintfort eröffnet. Die Band Random/Control beherrscht mehr als zwei Dutzend Instrumente. Dem Publikum gefiel es. Am Freitag geht es weiter nach Neukirchen-Vluyn.

Von Olaf Reifegerste

Es war ein Auftakt nach Maß und gefiel dem zahlreich gekommenen Publikum, den glücklichen Veranstaltern und den vier überzeugend auftretenden Künstlern gleichermaßen. Die Rede ist von der Eröffnung des diesjährigen Höfefestivals im Kreis Wesel mit einem grandiosen Konzert des Musikertrios Random/Control und der Sängerin Fola Dada am Mittwochabend im Schirrhof auf dem ehemaligen Zechengelände Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort.

Die Band Random/Control besteht aus drei Musikern – nämlich aus David Helbock, Johannes Bär und Andreas Broger – und kommt aus dem österreichischen Bundesland Vorarlberg. So weit so gut. Diese spielen und beherrschen als Trio allerdings insgesamt mehr als zwei Dutzend Instrumente. Und das ist schon etwas Besonderes. Andreas Broger spielt Klarinette, Bassklarinette, verschiedene Saxophone und Flöten und singt gelegentlich. Johannes Bär dagegen, der ebenso ab und zu singt beherrscht nahezu alle Blechblasinstrumente, darunter das Sousaphon, die Tuba, die Posaune und die Trompete sowie das Alphorn, aber auch das Didgeridoo, das Schlagzeug und das sogenannte Beatboxing – häufig sogar vieles gleichzeitig. David Helbock, der Bandleader der Truppe, hat sich vor allem auf das Piano, die Electronics und etwas Percussion konzentriert. Weit über 100 Stücke des Musikrepertoires hat er komponiert und dabei zuweilen auch Gedichte vertont, wie zum Beispiel welche von Edgar Allan Poe, Erich Fried, William Blake und Emily Dickinson.


Info
Die nächsten Konzerte
Spielorte
Die nächsten Konzerte in der Reihe Höfefestival 2024 sind mit Random/Control (aber ohne Fola Dada) am Freitag um 20 Uhr auf dem Weyershof (Vluynbuscher Straße 55) in Neukirchen-Vluyn sowie am Samstag um 19 Uhr auf dem Nimmendohrshof (Nimmendohrstraße 53) in Kamp-Lintfort. Am Sonntag dann um 19 Uhr gastiert als neue Formation das Ensemble Hyperschall mit Johannes Bär auf dem Middeldorfhof (Rheinberger Straße 186/188) in Rheinberg. Alle diese Konzerte sind eintrittsfrei, doch um Spenden wird gebeten. Weiteres siehe unter https://kulturprojekte-niederrhein.de/events/2024-hoefefestival.


Vor allem dafür, um die vertonten Gedichte zu singen, hat das Trio Fola (eigentlich Folashade) Dada eingeladen. Über die in Stuttgart geborene und später in Mannheim studierende Sängerin, wird gesagt, sie sei eine der besten Pop- und Jazzsängerinnen Deutschlands. 2022 wurde sie dafür mit dem deutschen Jazzpreis in der Kategorie Gesang ausgezeichnet. Darüber hinaus ist sie Komponistin, Liedtexterin, Gesangslehrerin und Hochschuldozentin.

Eröffnet wurde das Konzert vom Trio allein und ziemlich schräg: mit kleinen Kuhglocken im offenen Flügel von Helbock nämlich und einem Mundart-Singsang-Gejodel durch die beiden anderen Broger und Bär. Münden tat der zehn minütige Opener im Song „Mercy, Mercy, Mercy“ vom Album „Tour d’ Horizon“. Dann betrat Fola Dada die Bühne und füllte mit ihrer präsenten Erscheinung und gewaltigen Stimme im Handumdrehen den ganzen Raum.

Noch in der ersten Hälfte des Abends gab es unter anderem die Komposition vom berühmten Gedicht von Erich Fried „Freiheit“ zu hören sowie Helbocks Eigenkomposition „Never Lived“. Mit zwei Pop-Stücken – „Daylight in Your Eyes“ von den No Angels und „Like a Prayer“ von Madonna – ging‘s dann in die Pause. Wieder zurück im Saal spielte das Trio dann erneut erst allein, nämlich eine musikalische Interpretation von Chick Corea‘s Stück „Spain“, bis dann weitere Titel gesanglich wieder zusammen mit Dada erklungen, darunter die Gedichtvertonung „Tell All The Truth“ von Emily Dickinson und vor allem die unter die Haut gehende „Hymne for Sophie Scholl“. Und selbst der Abschlusstitel brachte nochmals einen weiteren Höhepunkt des Konzertabends hervor: Den Pop-Song von Prince „1999“ aus dem Jahre 1982 von Helbrock neu interpretiert und arrangiert. Das wiederum veranlasste den genialen Pianisten und Komponisten darauf hinzuweisen, dass ein erstes Album von Random/Control mit Fola Dada Anfang 2025 erscheinen wird.

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