KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN

SCHON DABEI?

NRZ, 19.08.2025, Kreis Wesel

Bärbel Scholtheis vom Weyershof in Neukirchen-Vluyn sowie Organisator Rüdiger Eichholtz und Maren Ueltgesforth vom Moerser Krauthaus stellten das Konzept zur fünften Auflage der Hofkonzerte im Kreis Wesel vor. Christian Creon / FFs

Wie passen Wanderungen und Jazz zusammen, Herr Eichholtz?

Das Höfefestival des Vereins Kulturprojekte Niederrhein lädt zu Konzerten an besonderen Orten ein

Kreis Wesel. 16 Konzerte in zwei Wochen – mehr Musik geht kaum. Der 2017 gegründete Verein Kulturprojekte Niederrhein organisiert seit einigen Jahren Konzerte an besonderen Orten. Organisator Rüdiger Eichholtz und seine Mitstreiter laden dafür auf malerische alte Höfe oder andere schöne Anwesen rechts und links des Rheins und in allen 13 Kommunen des Kreises Wesel ein. Durch die Sommerferien ist die Reihe traditionell zweigeteilt. Nach sechs Spielorten unter anderem in Schermbeck und Hamminkeln im Mai und Juni können sich Fans des Höfefestivals jetzt auf Open Air- Konzerte in Xanten, Kamp-Lintfort oder Moers freuen. Zu jazzigen Klängen und guten Jazzinterpretationen gibt’s kühle Getränke. Im Gespräch verrät der Festivalleiter eine besondere Neuerung für die fünfte Auflage der Reihe.

Claudia Gronewald

Herr Eichholtz, Sie organisieren die Hofkonzerte seit vier Jahren. Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Engagement?
Mir geht es um den Austausch. Wir wollen Kultur im Alltag der Menschen verankern und die Musik dorthin holen, wo sie zu Hause sind. Entstanden ist das Konzept 2021 in der Coronazeit, als man sich in geschlossenen Räumen noch nicht wieder begegnen durfte. Die Höfe sind offen. Draußen zu sein, das ging. Das Format entstand dann wie von selber. Jetzt sind wir im fünften Jahr, und die Orte, an denen man sich treffen und Musik hören kann, wurden mehr. Der klassische Hof ist natürlich das Juwel als Konzertort, aber es gibt auch viele andere mit Atmosphäre. Kleine, feine Aktionen, das ist es, was wir machen.

Gibt es Neuerungen bei der Veranstaltung und wenn ja, welche sind das?
Zunächst sind drei Höfe als neue Spielorte dabei. Am 25. August spielt das Hupsala Trio auf dem Raymakershof. Am 1. September gastiert das „Duo Schriefl/Bär“ auf dem Klappboomshof. Beide Höfe liegen in Sonsbeck. Die beiden Musiker spielen Alphorn und andere Blechblasinstrumente. Am 4. September wird der alte Hof Grote Schroers in Kamp-Lintfort erstmals dabei sein. Neuer Konzertort ist auch der Xantener Dom. Dort, oder bei gutem Wetter draußen an der Ziegelmauer, treten am 2. September erneut Matthias Schriefl und Johannes Bär auf.
Die eigentliche Neuerung aber ist die Wanderung mit den beiden Musikern. Über vier Tage verteilt können Konzert-Besucherinnen und -Besucher zwischen Moers-Hülsdonk – dort startet die „z‘Fuaß“- Tour am 30. August ab dem Webers Hof – über Neukirchen-Vluyn, einen Tag später nach Sonsbeck und schließlich bis Xanten wandern. Unterwegs sind Pausen eingeplant, und natürlich packen die beiden Musiker dann ihre Instrumente aus und geben kleine musikalische Einlagen. Mal sehen, wie die Idee ankommt. Wenn’s gut läuft, könnte ich mir fürs nächste Jahr eine Fortsetzung vorstellen.

Welche Bands treten auf – sind Highlights dabei?
Random Control sind eine renommierte Band, deren Musik beim Publikum gut ankommt. Ihr Markenzeichen: Die drei Musiker spielen weit über 20 verschiedene Instrumente. Hörenswert ist auch das aus Norwegen stammende Oddgeir Berg Trio. Zu nennen ist auch Rüdigers Hofmusik. Die Band findet Jazziges in Filmmusik oder Pop und macht daraus neue Arrangements. Ich finde, man muss die Leute in der Musik abholen, mit Dingen, die sie kennen oder wiedererkennen.

Wie schwer ist es, die Hofbesitzer vom Mitmachen zu überzeugen?
Das ist nicht schwer. Der jeweilige Hof hat relativ wenig Arbeit mit der Vorbereitung. Natürlich muss das Equipment aufgebaut werden. Aber die Hofbesitzer machen da gerne mit. Auch kommen wir mit einer kleinen Anlage aus, weil die Musik das hergibt. Der Schanzenhof in Alpen- Veen lädt am letzten Konzerttag am 7. September zeitgleich zum großen Hoffest ein. Das passt perfekt mit dem Auftritt der Norweger zusammen. Dann haben wir noch einen Musiker wie Johannes Bär als Spezialgast des Festivals mit diversen spontanen Auftritten dabei. Bär ist während der ganzen Konzertreihe vor Ort, spielt außer in seiner eigenen Band, dem Hupsala Trio, noch in fünf weiteren Formationen, in die er sich spontan und nahtlos einfügt.

Was motiviert Sie und Ihren Verein, die Konzertreihe auf die Beine zu stellen?
Ich selbst bringe die nötige Passion und Begeisterung mit und habe viele Kontakte. Natürlich mache als Organisator ich die Arbeit, doch ich bin nicht allein, es sind viele Unterstützer und Förderer wie der Kreis Wesel, das Land mit dem Regionalen Kulturprogramm und die Sparkasse Niederrhein mit dabei. Waren wir am Anfang noch in der Ausprobierphase, wächst unsere Veranstaltung inzwischen organisch, und auch das positive Feedback der Besucher freut uns sehr. Wir sehen, dass wir Musik bieten, zu der man einen direkten Zugang findet. Gleichzeitig wird das Hörbewusstsein erweitert. Die Menschen genießen die Konzerte – und kommen wieder.

KONTAKT
Kulturprojekte Niederrhein
Rüdiger Eichholtz
Ackerstraße 175
D-47447 Moers
+49 177 203 52 77
info@kulturprojekte-niederrhein.de

 


Wir handeln verantwortlich:

  • Der Betrieb unserer Website ist – durch Ökostrom – zu 100% CO2-frei.
  • Unsere Druckerzeugnisse sind außschließlich klimaneutral produziert!
  • Zudem garantiert der Serverstandort Deutschland einen bestmöglichen Datenschutz.

wir drucken klimaneutral
oekostrom logo
serverstandort deutschland logo