RP, 15.08.2023, Neukirchen-Vluyn
Am Buschmannshof „Zur lachenden Ziege" in Neukirchen-Vluyn hat Rüdiger Eichholtz, unter anderem Kulturbeauftragter der Stadt Neukirchen-Vluyn, das Programm zum Höfe-Festival am Niederrhein angekündigt. Dabei lief ihm ab und zu eine Ziege über den Weg. /// Foto: Norbert Prümen
Von Bauernhof zu Bauernhof
Neukirchen-Vluyn · Vom 20. August bis zum 3. September geht das Höfe-Festival in die vierte Runde. Neben Bands aus Deutschland sind auch internationale Musiker dabei. Wie das Programm aussieht und welche Premieren gefeiert werden.
Von Lena Steffens
Prächtige Bauernhöfe mit Geschichte treffen auf spannende Musik von heute – das ist das Konzept des Höfe-Festivals, das in diesem Jahr am 20. August beginnt. Besucher der letzten Hofkonzerte werden dabei wieder auf viele alte Bekannte treffen – unter anderem in den Wir-4-Städten Moers, Rheinberg, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort. Zum ersten Mal sind auch zwei Höfe in Alpen mit dabei, zudem wird es neue Bands geben. Das Programm im Überblick.
Furiopolis Den Auftakt macht der Schanzenhof in Alpen am 20. August um 12 Uhr. Dort tritt „Furiopolis“ auf, die für deutsche Volksmusik stehen. Die Band besteht aus fünf Musikern, die „über die längst abgegrasten Wiesen des deutschen Liedguts preschen“, wie sie sich selbst beschreiben. „Es trötet, orgelt, zupft und rumpelt von tiefer Trauer bis zu höchstem Jubel“, beschreibt die Band ihre Musik.
Info Film über Musik wird beim Festival gezeigt
Premiere Am 2. September wird ein Film über eine Filmtour gezeigt, bei der verschiedene Bands Musik gemacht und sich dabei aufgenommen haben.
Musiker Günter „Baby“ Sommer, Michael Winkler und der Allgäuer Künstler Matthias Schriefl sind in dem Film zu sehen.
Oddgeir Berg Trio (OBT) Am 24. August tritt die norwegische Band um 20 Uhr am Springenhof in Neukirchen-Vluyn auf, am 25. August um 20 Uhr am Bröckinghof in Rheinberg und am 26. August spielen sie um 19.30 Uhr am Ohlmannshof in Alpen. Zudem sind sie am 27. August um 19 Uhr zusammen mit Johannes Bär am Buschmannshof in Neukirchen-Vluyn zu hören. Das Oddgeir Berg Trio sind Oddgeir Berg am Piano, Lars Berntsen am Schlagzeug und Karl-Joakim Wisløff am Kontrabass. Sie beschreiben ihre Musik als „elektroakustischen Jazz mit einem Bein in der Melancholie und dem anderen in der Ekstase“.
Johannes Bär Zum Höfe-Festival bringt er sein Alphorn und eine Trompete mit. Er tritt am 27. August um 12 Uhr mit einem Alphornsolo in der Rheinberger Innenstadt auf, am 28. August kommt er um 20 Uhr zum Ueltgesforth Hof in Moers und am 29. August wird er um 20 Uhr am Middeldorfhof in Rheinberg zu hören sein. Am 30. August kommt Bär um 20 Uhr mit „Hyperschall“ zum Weyershof nach Neukirchen-Vluyn und am 31. August wird er um 20 Uhr am Nimmendohrs Hof zusammen mit dem Vokalorchester NRW in Kamp-Lintfort zu hören sein. Bär spielt Musik „von A bis Z ohne Wenn und Aber, dafür aus ganzem Herzen“, heißt es.
Gaia-Quintett Die fünf Musiker machen „Weltmusik in Jazz-Form gebracht“ am 28. und 29. August in Moers und Rheinberg gemeinsam mit Johannes Bär. Dazu bringen sie ein spezielles Instrument mit: Ein sogenanntes „Duduk“, also ein Holzblasinstrument aus Armenien, das „einen dunklen, weichen Ton“ erzeugt. Das Gaia-Quintett macht „Jazz in unterschiedlichen Ausprägungen“, beschreibt Rüdiger Eichholtz, Kulturbeauftragter der Städte Neukirchen-Vluyn und Rheinberg sowie erster Vorsitzender des Vereins Kulturprojekte Niederrhein, das das Höfe-Festival trägt.
Hyperschall Die Band spielt am 30. August in Neukirchen-Vluyn, gemeinsam mit Johannes Bär. Eichholtz sagt, die Musik sei „Jazz, der in Richtung der Blues Brothers geht. Fetzig und tanzbar.“
Vokalorchester NRW Das sind 16 Musiker aus NRW, „die singen auch Kassenbons rauf und runter“, so Eichholtz. Damit meint er, dass die Musik stark intuitiv ist. „Ich habe aber noch nichts gehört, was ich schon gehört habe“, sagt der Kulturbeauftragte. Das Vokalorchester NRW tritt am 31. August um 20 Uhr gemeinsam mit Johannes Bär am Nimmendohrs Hof in Kamp-Lintfort auf.
Trio Urknall Das Trio aus Dresden besteht aus Günter „Baby“ Sommer am Schlagzeug, Michael Winkler an den Blasinstrumenten und Tobias Morgenstern am Akkordeon und Piano. Gemeinsam treten sie am 1. September um 20 Uhr am Weber’s Hof in Moers auf. „Es wird sehr viel moderiert zu den einzelnen Stücken“, erklärt Eichholtz. Ansonsten lässt sich die Musik als „hochenergetische Improvisationen von drei Vollblutmusikern“ beschreiben.
Sonstiges Das Höfe-Festival ist für alle Besucher kostenlos, es soll an den jeweiligen Höfen ein Hut zum Einsammeln von Spenden rumgehen. Getränke wird es auch überall geben, der Schanzenhof bietet zudem etwa zu essen an. Ein Auftritt dauert immer 45 Minuten. Das gesamte Höfe-Festival kostet am Ende eine fünfstellige Summe, das Land NRW gibt davon 50 Prozent dazu, weitere Förderer sind der Kreis Wesel sowie die Sparkasse am Niederrhein.