RP, 25.04.2023, Moers
Sie freuen sich auf das Festival: (von links) Rüdiger Eichholz, Andreas Krieter, Tobias Bremshey, Björn Steinhoff und Alexander Leger. Foto: Sarah Weber
Stoner und Desert-Rock bei neuem Festival atMOERSphere
Neues Festival im Bollwerk in Moers
Moers · Nicht lange reden, sondern einfach ausprobieren und selber organisieren, so das Motto der Macher vom neuen Festivalformat atMOERSphere mit Stoner- und Desert-Rock. „Am Niederrhein besetzen wir eine Nische“, ist sich das Orgateam mit Tobias Bremshey, Andreas Krieter, Björn Steinhoff und Andreas Leger sicher..
Von Sabine Hannemann
Stoner und Desert-Rock sei in Metropolen wie Münster, Köln oder Berlin zu Hause. „Am Niederrhein findet nichts statt, sondern Anfahrten von 80 Kilometern zum Konzert sind nötig“, so Bremshey. Auftreten werden im Bollwerk fünf Bands, die mit hypnotischen Riffs und dicken Bässen die Erde beben lassen wollen. „Vor allem ein Genre, das gerade aufploppt und immer größer wird“, so Andreas Leger.
Auch wenn der Niederrhein Neuland ist für diese Musikrichtung, sind alle im Orgateam mit Leidenschaft dabei. Die Nische gilt es nun am Samstag, 13. Mai, ab 18 Uhr, zu füllen. Moers, als die versteckte Festivalstadt, sei ideal, so die einhellige Meinung der Organisatoren. „Wir haben uns im Vorfeld gefragt, warum dieses Genre bei uns unterbesetzt ist“, so Bremshey. Bei der Suche nach optimalen Festivalbedingungen kam schnell das Bollwerk mit Bühne ins Visier. Die Voranfrage wurde aufgrund des vielversprechenden Konzeptes bestätigt, die Location gebucht.
Da es um eine Premierenveranstaltung geht, haben die Macher mit eigenem Kapital die finanzielle Basis geschaffen. „Privates Geld, das wir investieren mit dem Wissen, das es eventuell als Totalverlust angeschrieben werden könnte“, so Bremshey.
Professionelle Unterstützung kam mit Rüdiger Eichholz/Kulturprojekte Niederrhein, Santiago Gomez vom Kulturbüro, der Stadt Moers und Kira Halfmeier, der Kulturreferentin vom Bollwerk. „Da gehen wir mit rein und unterstützen. Wir sind Feuer und Flamme“, so Rüdiger Eichholz. „Wir wollen solche Formate fördern und ziehen es gemeinsam durch“, bestätigt Santiago Gomez. Kira Halfmeier spricht von einem Mehrwert. Ihr hat vor allem die Eigeninitiative für die zivilgesellschaftliche Entwicklung sowie der familiäre Charakter gefallen. „Wir nehmen keinem Festival etwas weg, sondern bieten die Bühne für etwas Neues. Das Genre hat Potential“, sagt sie.
Stoner und Desert-Rock haben ihre musikalische Heimat in der Wüste von Arizona. „Wir spielen den Sound von Woodstock der 60er Jahre, aber mit Steckdose“, sagt Björn Steinhoff. „Gitarrensound kommt verzerrt rüber, ist schwer und klebrig.“ Bands zeichnen sich durch keinen einheitlichen Sound aus, sondern orientieren sich am Punk, Metal, Hard, Stoner und Psychedelic Rock. „Es wird nie langweilig, weil es sehr viele Improvisationsmöglichkeiten gibt“, so Andreas Krieter.
Mit dabei sind zwei Moerser Bands. Otho, bei der Björn Steinhoff Gitarre spielt und singt. Die vierköpfige Band will dem Genre neue und wahnwitzige Impulse geben, sagt sie von sich. Sleeping Green, ebenfalls in Moers zu Hause, hat sich dem eigenen experimentellen Sound verschrieben. 2021 kam ihr Debutalbum „Nola“ raus. Aeon Temple stammt aus Essen, bietet Jazz, Prog, Doom wie fernöstliche Klänge. Die Kölner Band Smokemaster setzt auf tanzbare Musik der 60er und 70er Jahre. Das Kölner Trio Purple Dawn lebt zwischen Elementen der harten Riffenergie, schmelzenden Melodien und vollem Sound. „Die Stärke der Band besteht in der Vielfalt des Songwritings und darin, die Atmosphäre der Songs zu spielen und in den Raum zu bringen“, heißt es über die Band.
Das Festival atMOERSphere findet am Samstag, 13. Mai, im Bollwerk statt. Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn 18.30 Uhr. Tickets kosten im Vorverkauf 20,80 Euro, an der Abendkasse 25 Euro. Ein Preview-Konzert geben die beiden Moerser Bands Otho und Sleeping Green am Samstag, 29. April, 20 Uhr, in der Röhre. Der Eintritt kostet fünf Euro.