KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN

SCHON DABEI?

RP Online, 13.10.2021, Kamp-Lintfort

Das Handwerk steht im Fokus des Ferienprogramms auf dem Schirrhof. Es soll den Kindern auch Perspektiven für die spätere Berufswahl eröffnen. Foto: Norbert Prümen

 

Kinder bauen Palettenmöbel in der Ferien-Werkstatt / Ferien in Kamp-Lintfort

Kamp-Lintfort. Die Projektpartner, die die Bauwerkstatt auf dem Schirrhof ermöglichen, freuen sich über den großen Zuspruch der Ferienkinder. Das Ferienangebot ist Teil des Themenkomplexes „Wohnen, Lernen und Arbeiten im ehemaligen Steinkohlenbergbau“.

Von Anja Katzke

Emily, Malik und Elisabeth sind ganz in die Arbeit vertieft: Mit Schleifpapier bearbeiten sie ein Stück Palettenholz. Um sie herum wird gesägt, geschraubt, gebohrt und gezimmert. Seit Montag treffen sich jeden Tag zwölf Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 14 Jahren in der kleinen Bauwerkstatt auf dem Schirrhof, die unter der Remise untergebracht ist.

„Wir bauen Palettenstühle zusammen, vielleicht auch noch einen Tisch“, berichten die drei Schüler, die die Ferien nutzen, um sich handwerklich auszuprobieren. „Man kann hier richtig kreativ sein und mal selbst etwas bauen“, betonen die 13-jährige Emily und die gleichaltrige Elisabeth. „Und wir lernen die Maschinen und das Handwerkszeug kennen“, fügt der zehnjährige Malik hinzu und erklärt: „Jeder darf hier alles ausprobieren.“

Die Drei haben schon in den Sommerferien die Bauwerkstatt besucht, die die Mobile Jugendarbeit der Stadt zusammen mit dem Infozentrum Stadt und Bergbau damals erstmals organisiert hatte: „Das hat Spaß gemacht. Richtig cool“, sagen die Schüler. Für den Workshop in den Herbstferien haben sich die Organisatoren mit der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition und dem Verein Kulturprojekte Niederrhein weitere Unterstützung ins Boot geholt. Denn der Zuspruch ist groß: „Die Nachfrage nach Plätzen war sehr hoch“, berichtet Michelle Zupancic von der Mobilen Jugendarbeit, die zusammen mit ihren Kollegen Gjyljeta Marcani und Ralf Müller für die pädagogische Begleitung des Projektes zuständig ist. Auch Susanne Rous, Leiterin des Infozentrums Stadt und Bergbau, freut sich über den Erfolg. Denn so gelingt es, das Familien-, Bildungs- und Kulturzentrum Schirrhof mehr und mehr als so genannten „dritten Ort“ in der Stadt zu etablieren. Alle am Projekt Beteiligten wünschen sich die Fortführung des Ferienprogramms und arbeiten bereits an weiteren Bausteinen im Rahmen des Themenkomplexes „Wohnen, Lernen und Arbeiten im ehemaligen Steinkohlenbergbau“ für das Jahr 2022. Die Ferienkinder üben auf dem Schirrhof nicht nur ihr handwerkliches Geschick, sondern lernen viel über die Geschichte des Ortes. „Wir haben den Lehrstollen besichtigt und waren am Förderturm des Bergwerks. Das war unterhaltsam“, berichtet Malik. „Und wir haben erfahren, dass hier früher der Pferdestall der Zeche war“, fügt Elisabeth hinzu. Nicht alle Kinder sind schon im Umgang mit Schrauber und Säge geübt: Aber dafür sind ja Herbert Gratzer und seine Kollegen von der Fördergemeinschaft da.

 

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