RP, 24. Juni 2021, Moers
Sebastian Arnold, Sabrina Daubenspeck und Rüdiger Eichholtz präsentieren das Programm zu den Haldenkonzerten. Foto: Norbert Prümen
Ein Kultursommer mit Haldenkonzerten
Kultur in der Grafschaft
Neukirchen-Vluyn Die Wir4-Städte Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Kamp-Lintfort sorgen wieder für sommerlichen Kunstgenuss. Los geht es am Samstag.
Von Ulrike Rauhut
Es geht wieder los – mit Kunstgenuss in unserer Region. Dank eines Bundes-Förderprogramms, mit dem der Kreis Wesel sich 500.000 Euro sichern konnte, gibt es einen kräftigen Anschub für die Kultur – corona-konform, draußen und für die Besucher gratis. Die „Wir-4-Städte“ Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Kamp-Lintfort organisieren das Programm „Kultursommer 2021“ über ihr Bündnis und die einzelnen Kulturbeauftragten. Für alle geplanten und noch zu planenden Veranstaltungen wurde eine eigene Webseite erstellt. Tatsächlich stehen noch nicht alle Programm-Punkte fest, es sei „Work in Progress“ und werde fortlaufend aktualisiert, berichtet Rüdiger Eichholtz, Kultur-Organisator in Neukirchen-Vluyn.
Er lädt bereits am Samstag ein zum Konzert auf der Halde Norddeutschland in Kooperation mit dem Kensho Sport- und Gesundheitszentrum. Um 19.30 Uhr gibt es „Musik und Meditation“: Die Musiker Hovhannes Margaryan, André Meisner, Stefan Schöler und Giuseppe Mautone bringen ungewöhnliche Klänge in die Landschaft. Mit armenischer Musik und dem Holzblasinstrument Duduk werden die Zuhörer in den Orient entführt. Passend zu den melancholisch-meditativ anmutenden Klängen lädt das Kensho-Team anschließend zu einer Meditation im Sonnenuntergang ein.
INFO Fortsetzung der Reihe „Landkultur“
Fortsetzung Auch die Reihe „Landkultur“, die bereits 2020 erprobt wurde, wird fortgesetzt. Am 28. August gibt es das Eröffnungskonzert auf dem Gut Frohnenbruch in Hoerstgen, und dann jeden Abend ein Konzert auf einem anderen Hof.
www.wir-4-kultur.de
Für dieses Konzert ist eine Anmeldung auf der Homepage www.kensho.de erforderlich. Bei Regen muss diese Veranstaltung ausfallen. Weiter geht es dann am nächsten Tag auf der Nachbarhalde Rheinpreußen, am Geleucht von Otto Piene: Um 17 Uhr tritt dort das Trio „Beasting“ auf. Die Zuhörer können sich auf frische, experimentierfreudige Musik von Cello, Saxophon und Beatbox, also mit dem Mund erzeugte Percussion, freuen. Falls es regnen sollte, wird dieses Konzert im Schirrhof auf dem Gelände der ehemaligen Zeche in Kamp-Lintfort stattfinden.
Eine Besonderheit des Kultursommers besteht darin, dass lokale Vereine, Kirchengemeinden, Künstlerinnen und Ehrenamtliche mit einbezogen sind. So wird es vom 12. bis 15. August ein „Kulturtheater“ in Form einer „Offenen Bühne“ auf der Halde Norddeutschland geben. Für Bühnentechnik und Organisation ist der Verein Dong Kultur zuständig. Statt Heavy Metal gibt es in diesem Jahr eine 7,50 Meter lange Bühne, auf die jeder darf, der sich traut, erzählt Sebastian Arnold von Dong Kultur. „Wir stellen die Technik und die Infrastruktur zur Verfügung. Für die Planung ist wichtig, dass eine ungefähre Dauer des Auftritts angegeben wird“, so Arnold. Jeder, den es auf die Bühne drängt, könne sich anmelden.
„Dabei sind wir wirklich komplett offen. Vom Gottesdienst bis zur Lesung, vom Singer-Songwriter über Mundart-Sketch bis zur Tanznummer“, sagt Rüdiger Eichholtz. Es sei ja klar, dass gerade die Gruppen in letzter Zeit nicht gemeinsam proben konnten und der Aufruf sehr kurzfristig sei. Deshalb gehe es sicher nicht um Perfektion, sondern um das gemeinschaftliche Erlebnis. Interessierte sollten sich bei ihm oder dem jeweiligen Kulturbüro ihrer Stadt melden. Parallel wird an diesem Wochenende auch eine Führung mit Musik zu den Kunstwerken des Projekts „Land der Flunen“ angeboten